Nachdem sich die Wirtschaft allmählich wieder von der Krise erholt und auch der letzte Börsencrash überwunden ist, sind viele Menschen wieder daran interessiert, ihr Geld nicht einfach auf dem Konto oder Sparbuch bei spärlichen Zinsen zu lagern, sondern zu versuchen, mehr daraus zu machen. Der Handel mit Optionen bzw. mit Aktien erfreut sich aus diesem Grund zunehmender Beliebtheit. Doch was sind Optionen überhaupt? Und wie können Laien schnell damit Geld verdienen?
So funktioniert der Optionshandel
Inhaltsverzeichnis
- 1 So funktioniert der Optionshandel
- 2 Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Optionen:
- 3 Call options – Wertpapiere kaufen
- 4 Put options – Wertpapiere verkaufen
- 5 Wovon hängt der Preis einer Option ab?
- 6 Der innere Wert und der Zeitwert kurz erklärt
- 7 Mit der richtigen Strategie zum finanziellen Erfolg
- 8 Binäre Optionen – Der einfacher Einstieg in den Handel mit Derivaten
Wie der Name schon verrät, erwirbt man mit einer Option die Möglichkeit auf den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, die in beliebiger Anzahl und in einer beliebigen Aktienart erworben werden. Anders als beim klassischen Aktienhandel kauft man beim Handel mit Optionen also nicht zu Beginn eine Aktie und hofft dann auf eine Wertsteigerung, sondern man sichert sich nur das Recht auf den Kauf bzw. Verkauf eines Wertpapieres.
Am trading sind immer zwei Seiten beteiligt, nämlich der Besitzer bzw. Käufer und der Stillhalter bzw. Schreiber. Der Käufer zahlt zu Beginn des Handels einen Optionspreis, d.h. eine Prämie an den Stillhalter, der ihm dadurch das Recht einräumt, die Option zu einem vereinbarten Basispreis, auch bekannt als Ausübungspreis oder strike price, zu kaufen oder verkaufen.
Mehr zu Optionen: http://www.univie.ac.at/bwl/ieu/noll/fh/inv-fin/option.pdf
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Optionen:
- Europäische Optionen, bei denen er erst am Ende der Laufzeit, d.h. an einem festgelegten Zeitpunkt handeln kann.
- Amerikanische Optionen, bei denen der Besitzer während der gesamten Laufzeit seine Option einlösen kann.
Bei Optionen kann mit verschiedenen Werten gehandelt werden. Zur Auswahl stehen:
- Aktien
- Zinsen
- Devisen
- Rohstoffe
- Indizes
- Nahrungsmittel
- Wetter
- Anleihen
Besonders beliebt ist der Handel mit Währungen, da dieser sehr liquide ist, und es viele gehandelte Währungspaare zur Auswahl gibt. Eine Übersicht an Forex-Brokern finden Sie hier: http://www.wertpapierdepot.net/forex/forex-broker.html
In Bezug auf den Handel kann der Besitzer zwischen einer Call Option und einer Put Option wählen.
Call options – Wertpapiere kaufen
Bei einer Call Option erwirbt der Käufer das Recht, vom Schreiber ein bestimmtes Wertpapier zu einem vorab vereinten Preis und einer festgelegten Stückzahl vom Verkäufer zu kaufen. Er ist nicht zum Kauf verpflichtet, d.h. wenn der vereinbarte Preis über dem aktuellen Ausübungspreis liegt, kann er darauf verzichten.
Während der Käufer bei einer Option lediglich das Recht, nicht jedoch die Pflicht zu einem vereinbarten Handel erwirbt, ist der Verkäufer zum Eingehen des Handles verpflichtet. Der Käufer ist in einer sogenannten long call position, der Verkäufer in einer short call position.
Put options – Wertpapiere verkaufen
Bei einer Verkaufsoption hat der Inhaber der Option das Recht, eine festgelegte Stückzahl einer bestimmten Ware zu einem vorher vereinbarten Ausübungspreis zu verkaufen. Wenn der Basiswert fällt, steigt der Wert des Ausübungspreises.
Jetzt kommt es darauf an, wie sich der Aktienmarkt entwickelt. Bei einem Call hofft der Käufer darauf, dass die Aktien im Wert steigen, er sie dann aber immer noch zum vereinbarten, niedrigeren Basispreis kaufen kann. Bei einem Put schützt er sich vor fallenden Kursen, da er immer noch die Möglichkeit hat, die Wertpapiere zum festen Basispreis an den Verkäufer zurück zu verkaufen.
Wovon hängt der Preis einer Option ab?
Beim Handel müssen sich Käufer und Verkäufer zunächst auf einen Basispreis, zu dem die Wertpapiere verkauft oder gekauft werden können, einigen. Wichtige Einflussgrößen sind:
- die Restlaufzeit
- die Volatilität, d.h. die Schwankungsintensität des Basiswertes
- die Entwicklung des Basiswertes
- Dividenden
- Zinsen
- Angebot und Nachfrage
Welche Vorteile haben Optionen für den Verkäufer
Auf den ersten Blick mag eine Option für einen Broker nachteilig sein, da er zu dem Handel verpflichtet ist und nicht wie der Käufer davon Abstand nehmen kann. Das Reizvolle am Optionenhandel ist für den Stillhalter die Aussicht auf eine Prämie, die der Käufer beim Abschluss des Handels zu zahlen hat.
Der innere Wert und der Zeitwert kurz erklärt
Zwei weitere wichtige Größen, die für eine Option relevant sind, sind der innere Wert und der Zeitwert.
Unter dem inneren Wert bzw. intrinsic value versteht man die Differenz zwischen dem aktuellen Kurs und dem Basiswert, der mit dem Optionsverhältnis multipliziert wird. Zur Berechnung werden Optionspreismodelle herangezogen, der innere Wert kann somit exakt bestimmt werden.
Der Zeitwert bzw. time value beschreibt die Differenz zwischen dem inneren Wert und dem Geldkurs des Optionsscheines. Der Zeitwert ist dann am höchsten, wenn das Wertpapier am Geld bzw. at the money notiert, d.h. der Marktwert des Basispreises ist mit dem Ausübungspreis ident.
Daneben gibt es noch die Bezeichnungen im Geld bzw. in the Money und aus dem Geld bzw. out of the money. Je nachdem, ob es sich um eine Call oder Put Option handelt, haben die Begriffe unterschiedliche Bedeutungen.
Bei einer Call Option bedeutet out of the money, dass der Marktpreis über dem Ausübungspreis liegt, in the money heißt, dass der Marktpreis unter dem Ausübungspreis liegt. Bei einer Put Option sind die Bedeutungen genau umgekehrt.
Mehr dazu auf der Webseite der Wiener Börse: http://www.wienerborse.at/beginner/facts/futures_optionen.html
Mit der richtigen Strategie zum finanziellen Erfolg
Anders als beim Lotto kann man sich beim Handel mit Optionen nicht einfach nur auf sein Glück verlassen. Stattdessen sollte man eine Optionsstrategie verfolgen, das Risiko vorab abwägen und einen Vergleich möglicher Strategien anstellen. Die einfachsten Strategien sind Call und Put. Während der Käufer nicht mehr als die Prämie verlieren kann, ist das Verlustpotential des Verkäufers theoretisch unbegrenzt.
Daneben gibt es noch sogenannte Sicherungspositionen bzw. Hedge Positionen, bei denen die Verluste gedeckt sind, wie z. B.:
- den Covered Call
- den Protective Put
- den Reverse Hedge
- den Collar
Eine weitere Möglichkeit sind Spread Positionen, die sich aus Kaufoptionen und Verkaufoptionen zusammensetzen. Es gibt Preis Spreads, wie z. B. den Straddle, den Strangle oder den Condor Spread, und Zeit Spreads, wie z. B. den Bull Time Spread oder den Bear Time Spread
Binäre Optionen – Der einfacher Einstieg in den Handel mit Derivaten
Eine besonders beliebte, weil einfache und unkomplizierte Form des Handelns stellen binäre Optionen dar. Wie der Name bereits verrät, muss der Käufer bei binären Optionen lediglich zwischen zwei Möglichkeiten wählen, nämlich ob der Kurs fallen oder steigen wird. Somit kann der Trader nur gewinnen oder verlieren, bereits mit wenig Wissen kann er sich am trading beteiligen.
Für Anfänger im trading empfiehlt es sich aus diesem Grund, mit dem Handel von binären Optionen zu beginnen und sich mit zunehmender Erfahrung an andere Options heranzuwagen. Was auf den ersten Blick noch recht kompliziert wirkt, ist nach dem Kennenlernen der Grundhandlungen und Begriffe keine Hexerei mehr. Ob Laie oder professioneller Broker, jeder kann mit Optionen handeln und dabei gewinnen.