Sie wollen sich mit Indexzertifikaten beschäftigen und möglicherweise sogar investieren? Dann gilt es in einem ersten Schritt zu definieren, worum es sich bei den so genannten Indexzertifikaten eigentlich handelt.
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Kosten Depot / Jahr | 0 Euro | 38 Euro |
Kosten Konto / Jahr | 0 Euro | 0 Euro |
Kosten pro Order | 5,00 Euro | 6,90 Euro |
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Indexzertifikate bieten eine kostengünstige und sehr angenehme Möglichkeit, in Aktien zu investieren. Indexzertifikate beziehen sich auf die Wertentwicklung mehrerer Aktien. Die Auswahl der Aktien, in die man investiert, unterliegt dabei festgelegten Kriterien. Für die Aufnahme in den führenden deutschen Aktienindex DAX zählen die Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien sowie der Börsenumsatz eines jeden Tages. Frei handelbar sind nur Aktien, die nicht im Besitz eines so genannten Groß-Aktionärs sind.
Indexzertifikat auf den Dax als Beispiel
Als Beispiel für ein Indexzertifikat kann der DAX herangezogen werden. Der DAX (kurz für Deutscher Aktien Index) enthält die dreißig höchsten Einzelwerte. Diese Einzelwerte reihen sich – gemessen an Marktkapitalisierung und Börsenumsatz – unter den 35 größten an der Börse gelisteten Unternehmen ein. Lukrative und allem voran wertsichere Anteilscheine von Adidas, Siemens, Deutsche Telekom, Allianz und VW werden momentan zu den DAX-Mitgliedern gezählt.
Ob ein Unternehmen jedoch in einem Index gereiht bleibt, wird regelmäßig überprüft. Der Frage, ob die Einzelwerte die vorgeschriebenen Kriterien noch erfüllen, wird präzise nachgegangen und so werden Aktien, die beispielsweise stark an Wert verlieren, innerhalb kurzer Zeit aus dem Index entfernt und durch einen nachrückenden Titel ersetzt.
Doch nicht nur der DAX zählt zu einem der beliebtesten und wichtigsten Aktienindizes in Deutschland, sondern auch der MDAX, der TecDAX und der SDAX.
- Der MDAX ist im Besitz der 50 erfolgreichsten (unter anderen Beiersdorf, MLP und Puma) und größten mittelständischen Unternehmen. Die Indizes des MDAX werden wie der DAX nach den Kriterien der Marktkapitalisierung und des Börsenumsatzes ausgewählt.
- Der TecDAX: enthält die größten, nicht im DAX enthaltenen Technologiewerte. Dazu zählen unter anderem Aixtron, Singulus, IDS Scheer und Solarworld.
- Der SDAX: enthält Aktien von 50 vergleichsweise kleinen Unternehmen wie Indus, Rational, Sixt und Thielert.
Beispiel ATX – Der ATX (Austrian Traded Index) ist der wichtigste österreichische Aktienindex.
Wir nehmen an: Ein ATX-Zertifikat (Bezugsverhältnis 100:1) kostet bei einem ATX-Stand von 2.800 Punkten 28 Euro. Steigt der Index auf 3000 Punkte, erhöht sich der Wert des Zertifikates auf 30 Euro. Fällt der ATX auf 2.00 Punkte, so fällt das Zertifikat auf 20 Euro.
Indizes und ihre Funktion
Die Zusammenstellung eines Index folgt ganz genauen Regeln. „Welche Werte kommen in Frage?“ „Wie sind diese Werte zu gewichten?“ “In welchem zeitlichen Abstand wird die Zusammensetzung der Indizes überprüft?“ „Wie sind etwaige Kapitalmaßnahmen eines Indexmitglieds zu handhaben?“, Fragen, die beantwortet werden müssen.
Generell gilt: Ein Index kann als
- Kursindex z um Beispiel EuroSTOXX50
- oder als Performance-Index zum Beispiel Dax
konzipiert sein. Beim Kursindex bleiben Dividendenzahlungen unberücksichtigt Beim Performance-Index werden diese reinvestiert und wirken sich dadurch wertsteigernd auf den Index aus. Indizes wurden entwickelt, um Anlegern Anhaltspunkte über die aktuelle Marktstimmung zu geben und ihnen einen Vergleichsmaßstab für Investments zu liefern. (Indizes dienen aus diesem Grund bei Investmentfonds nach wie vor als Benchmark, um die eigene Performance vergleichbar zu machen.)
Indexzertifikate verfügten bisher über eine begrenzte Laufzeit. Aus diesem Grund mussten langfristig orientierte Investoren, die über die Laufzeit eines Indexes hinaus an der Entwicklung partizipieren wollten, bei Fälligkeit erneut in das gewünschte Indexzertifikat investieren. Das bedeutete Arbeitsaufwand und Transaktionskosten. Seit dem Jahr 2000 gibt es aus diesem Grund Indexzertifikate ohne festgelegtes Laufzeitende, „Open-End-Zertifikate“.
Indexzertifikate stehen vor allem mit Investmentfonds in direktem Konkurrenzverhältnis. Sie dienen vor allem als Alternative zum Kauf einzelner Aktien und Investoren streuen mit Index Zertifikaten ihr Anlagerisiko auf eine Vielzahl von Aktien.
Vorteil: Durch die andauernde Überprüfung der Indexzusammensetzung erfolgt eine stete und äußerst objektive Auswahl etablierter Unternehmen.
Wie man das von Fonds gewöhnt ist, kann man auch bei Indexzertifikaten in Form von „Sparplänen“ regelmäßig investieren. Eine Depotbank informiert Sie hier über weitere Möglichkeiten. Ansprechend sind Index Zertifikate vor allem aufgrund der großen Transparenz der Kurse sowie durch die flexible Handelbarkeit. Indexzertifikate sind wie Aktien jederzeit handelbar.
Short Cut:
- Indexzertifikate erleben einen Wertgewinn: wenn die Kurse in einer Aktiengruppe oder an einem Aktienmarkt steigen.
- Das Gewinnpotenzial ist nach oben hin quasi unbegrenzt.
- Das Anlagerisiko ist durch die breite Diversifikation des Index sehr gering.
- Die hohe Transparenz ist gegeben, da sie 1:1 an der Wertentwicklung des Index teilnehmen.
- Indizes können täglich gehandelt werden.
- Sie haben die Möglichkeit, innerhalb mehrerer Jahre an einem Aufschwung zu partizipieren.
In wenigen Schritten zum Erfolg mit Indexzertifikaten
In einem ersten Schritt suchen Sie sich als Anleger einen Index aus, dessen Konzept Sie überzeugt. Diesem Konzept sollten Sie ein hohes Kurspotenzial zutrauen. Nehmen Sie den Börsenmarkt vor dem Kauf eventuell unter die Lupe und machen Sie sich einen ersten Eindruck von den vorhandenen Indizes.
- In Ihrem zweiten Schritt überlegen Sie, ob Sie sich im Falle eines Investments eine Haltezeit über einen möglicherweise sehr langen Zeitraum – man kann hier durchaus an eine Investition in die Altersvorsorge denken – vorstellen können. Falls das der Fall ist, dann sollte Ihre Wahl auf das weiter oben beschriebene Open-End Indexzertifikat fallen. Falls das nicht der Fall ist, sollte das Laufzeitende wenn möglich zumindest nicht all zu knapp bemessen sein. Vorübergehende Schwächephasen des jeweiligen Aktienmarktes lassen sich bei Papieren mit langer Restlaufzeit wesentlich bequemer überbrücken.
- Sollten Sie über Indexzertifikate in Aktienmärkte außerhalb der Eurozone investieren, dann sollten Sie sich in Ihrem dritten Schritt auch den einen oder anderen Gedanken über die Währung des in Frage kommenden Landes machen. Sollten Sie damit rechnen, dass der Euro etwa gegenüber der jeweiligen Landeswährung an Wert gewinnt oder Sie das Währungsrisiko aus Prinzip ausschließen möchten, dann sollten Sie auf Index Zertifikate mit Währungsabsicherung setzen. Der Namenszusatz „Quanto“ gibt Ihnen den Hinweis, dass es sich hierbei um Zertifikate mit Währungsabsicherung handelt.
- Nun können Sie in ihrem vierten Schritt Ihren Kaufauftrag börslich oder außerbörslich erteilen. Bei so genannten börslichen Orders können Sie Ihre Limits platzieren. Diese Möglichkeit entfällt jedoch im außerbörslichen Handel. Hier erhalten Sie jedoch eine sofortige Ausführungsbestätigung.
Außer den üblichen Spesen Ihrer Depotbank fallen beim Kauf und Verkauf der Zertifikate lediglich geringe Gebühren an. Die Spanne nennt sich Geld-/Brief-Spanne oder aber auch Spread. Bei Index Zertifikaten kommen den Anlegern Dividendenzahlungen der Unternehmen zu Gute. Diese werden permanent in das Zertifikat reinvestiert.
Tipp: Unser Ratgeber Optionen handeln