Besonders für sehr spekulationsfreudige Anleger eignet sich der Handel mit Turbo Zertifikaten ideal. Wohingegen bekannte Garantiezertifikate für sicherheitsbewusste Anleger geeignet sind, zeichnen sich Turbo-Zertifikate durch riskanteres Handeln aus. Als Basiswert gelten bei den Turbo-Zertifikaten Rohstoffe, Aktien, Währungen oder Indizes.
Anbieter | ![]() | ![]() |
---|---|---|
Kosten Depot / Jahr | 0 Euro | 38 Euro |
Kosten Konto / Jahr | 0 Euro | 0 Euro |
Kosten pro Order | 5,00 Euro | 6,90 Euro |
> mehr Details | > mehr Details |
Anders als beim direkten Investment in Aktien oder die sonstigen Basiswerte ist der Handel mit Turbo Zertifikaten günstiger und man wird aufgrund des höheren Verlustrisikos überproportional an den Kursgewinnen des Basiswertes beteiligt. Hauptmerkmal der Turbo-Zertifikate ist auch jener, dass sie eine bestimmte Knock-Out Schwelle besitzen. Wird diese festgelegte Schwelle unterschritten, hat der Anleger sein gesamtes investiertes Kapital verloren. Dieses ist schon dann der Fall, wenn diese Schwelle während der Laufzeit des Zertifikates auch nur ein einziges Mal unterschritten wird. Turbo-Zertifikate besitzen aus diesem Grund stets eine begrenzte Laufzeit und fallen somit nicht in den Bereich der Open-End Zertifikate.
Long – und Short Zertifikate mit Turbo
Inhaltsverzeichnis

Ebenfalls als Hebel-Zertifikat oder Knock-out-Zertifikate bezeichnet, weisen alle drei Begriffe auf die gleiche Vorgehensweise hin, das Investment in einen Basiswert. Erfolg oder Misserfolg des Handels mit einem Hebelzertifikat stellt sich durch die Kursschwankungen des Basiswertes ein. Generell unterscheidet man zwischen zwei Formen des Turbozertifikates:
- Die Long-Zertifikate, welche an steigenden Kursen partizipieren
- und die Short-Zertifikate, welche an fallenden Kursen partizipieren.
Der Vergleich mit dem Handeln mit Optionen (bei denen man ebenfalls zwischen dem Kauf von fallenden und steigenden Aktien unterscheidet) ist zwar nicht ganz unzutreffend, die beiden Anlagemöglichkeiten unterscheiden sich jedoch in der Komplexität der Handlungsweise und in der risikoreicheren Anlageform.
Um den Wert eines Turbozertifikats berechnen zu können, werden der Kurs eines Basiswerts (wie etwa der Basiswert des Deutschen Aktien Index DAX) und ein für das Zertifikat festgelegter Strike-Kurs (Höhe des Basispreises) einbezogen. Zusätzlich zu diesem Strike Kurs existiert eine so genannte Knock-out-Grenze, bei der das Zertifikat wertlos wird. Zu beachten sind bei der Investition in Hebel Zertifikate auch das Aufgeld der Bank und das Bezugsverhältnis des Basiswertes.
So funktionieren Turbo Zertifikate

Mit einem Long Turbo spekulieren Sie auf steigende Kurse des Underlying mit einem Short Turbo auf fallende Kurse – so weit, so klar. Der Begriff Underlying bezeichnet dabei den Vertragsgegenstand des Optionsgeschäfts. Dabei handelt es sich um Waren und Finanzwerte aller Art (Währungen, Aktien- und andere Indizes). Gang und gäbe ist es ( vor allem in Deutschland), als Basiswert den US-Dollar, Bundesanleihen oder den DAX zu verwenden.
Beispiel 1, der Long Turbo: Wie der kreditfinanzierte Kauf des Underlying funktioniert auch der Long Turbo, weswegen er auch unter dem Begriff “knock out“ gängig ist. Eine Aktie A, die bei 100 Euro notiert ist. Ein Emittent (Institutionen, die Wertpapiere etc. ausgeben) gibt einen Turbo mit Knock Out bei 80 Euro aus, der Turbo kostet in diesem Fall 20 Euro. Der Emittent gewährt für diesen Kauf einen Kredit von 80 Euro. Der Anleger legt für den Turbo nochmal 20 Euro drauf und damit kommen die 100 Euro für den Kauf der Aktie zusammen.
Im Fall dass die Aktie um 1 Euro steigt, steigt auch der Turbo um 1 Euro. Die Aktie kostet somit 101 Euro, der Turbo wiederum 21 Euro. Dies ist der Grund der Hebelwirkung. Den Hebel beim Turbo kann man im Kopf berechnen, so dass das Produkt insgesamt sehr unkompliziert ist. Den Kredit bezahlt man der Bank, d.h. es entstehen Zinsen, die sich am Marktzins orientieren. Bei begrenzter Laufzeit sind diese Zinsen eingepreist, aus diesem Grund würde im genannten Beispiel der Turbo wohl nicht 20 Euro kosten, sondern in etwa 22 Euro (sofern man von einem halben Jahr Laufzeit ausgeht).
Zu beachten ist, dass wenn das Underlying fällt, auch der Turbo fällt. So kommt der Turbo also an der K.O.-Schwelle an, wenn er auf 80 Euro sinkt und somit wertlos für den Anleger wird. Wäre das nicht der Fall, würde die Bank das Risiko eingehen, ihr vorgestrecktes Geld nicht zurückzubekommen. Bei Turbos, die keine Zeitbeschränkung haben, wird die Knock-Out-Schwelle regelmäßig angepasst (teilweise wird diese täglich angepasst).
Beispiel 2, der Short Turbo: Hier spekuliert man, wie bereits erwähnt, auf fallende Kurse. Der Ablauf eines Short Turbo Kaufes ist also analog zum Handel mit Long Turbo Zertifikaten, nur umgekehrt. Man selbst tritt als Kreditgeber auf und verkauft Aktien. Haben die Aktien, gleich wie beim vorherigen Beispiel, einen Wert von 100 Euro und der Short Turbo eine K.O. Schwelle, die bei 120 Euro verortet ist, dann kostet dieser wieder in etwa 20 Euro (eventuell sogar etwas weniger, da man als Kreditgeber auftritt). Fällt die Aktie in diesem Beispiel auf 92 Euro, so steigt der Turbo auf 28 Euro. Steigt jedoch die Aktie auf 120 Euro, dann wird wieder die K.O. Schwelle wirksam und man muss mit einem Verlust rechnen.
Risiko mit großem Hebel

Anleger erreichen mit Knock-out-Zertifikaten große Hebelwirkung, so werden aber nicht nur Ertragschancen, sondern auch die Anlagerisiken verstärkt. Zusätzlich zur bekannten „Knock-Out-Schwelle“ enthalten einige Zertifikate auch eine so genannte „Stopp-Loss-Schwelle“. Diese ist eine Art Sicherheitsbarriere, die den Anleger bei unerwarteten Kursentwicklungen vor dem Totalverlust schützen soll. Die „Stopp-Loss-Schwelle“ liegt generell bei einigen Prozent der Knock-Out-Barriere. Bei Unterschreiten des „Stopp-Loss-Niveaus“ wird das Zertifikat als Folge nicht mehr gehandelt, der Anleger erhält am Ende der ursprünglichen Laufzeit nur noch den Restwert der Aktie zurück.
Die Vorteile von Knock-out-Zertifikaten
- Transparente Wertentwicklung: Da die Zertifikate die Bewegung des Basiswertes proportional abbilden, ist die Wertentwicklung auf der Börse transparent und nachvollziehbar.
- Stopp-Loss-Schwelle: Sofern eine Stopp-Loss-Schwelle in den Handel miteinbezogen wird, kann der Anleger maximal so viel verlieren, wie er eingesetzt hat. Die Stopp-Loss-Schwelle ist also ein Schutz vor dem Totalverlust (dem so genannten Knock Out).
- Hohe Gewinne: Knock Out Zertifikate ermöglichen dem Anleger sehr hohe Gewinne.
Die Nachteile von Knock-out-Zertifikaten
- Hohe Verluste: Wo gehobelt wird, fallen leider auch Späne, und so muss man neben den hohen Renditechancen eben auch mit hohen Verlustrisiken rechnen. Besonders bei Papieren ohne „Stopp-Loss-Schwelle“ . Hier muss man mit dem Totalverlust rechnen.
- Bonität wird ermittelt: Die Rückzahlung der Aktien hängt – wie bei allen anderen Zertifikaten auch – von der Bonität des Emittenten ab.
Mehr auch auf:
https://www.rcb.at/hebelprodukte/hebelprodukte/uebersicht/turbo-zertifikate/
http://www.zertifikateforum.at/produktkategorien/hebelprodukte-mit-knock-out/knock-out-produkte.html
http://www.format.at/articles/1233/526/338420/turbo-zertifikate-wie-sie-hebel-kurse